Pop-up-Aktionstag zum Hauptbahnhof radeln

16.05.2025
12:00 - 17:00 Uhr

Am Freitag, dem 16. Mai 2025, zeigt sich am Südtiroler Platz, wie sichere Radinfrastruktur zum Hauptbahnhof in Innsbruck aussehen kann: Zwei Fahrspuren werden für einen Tag in einen Pop-up-Radweg umgewandelt. Die Aktion macht auf einen zentralen Missstand in der städtischen Verkehrsplanung aufmerksam – denn der Weg zum größten Mobiltitätsdrehkreuz Tirols ist für Radfahrende nach wie vor unzumutbar, obwohl es in den vergangenen Jahren mehrfach zu schweren und tödlichen Unfällen gekommen ist.

Kein weiteres Jahrzehnt – wir brauchen jetzt sichere Wege!

Eine neue Ost-West-Verbindung für den Fuß- und Radverkehr ist ab frühestens 2033 im Gespräch. Sie soll die Anzengruberstraße mit der Heiliggeiststraße verbinden, würde aber keine sichere Verbindung zum Boznerplatz oder Richtung Norden, Dreiheiligen, Pradler Saggen, etc. schaffen. Zudem liegt für dieses Projekt bislang keine Finanzierungszusage der Stadt Innsbruck vor.

Die Radlobby Tirol hält es für nicht hinnehmbar, dass der Radverkehr für nahezu ein weiteres Jahrzehnt de facto vom Bahnhof ausgeschlossen bleiben soll. Deshalb fordern wir eine rasch umsetzbare Sofortmaßnahme.

Schnell und kostengünstig umsetzbar

Ein Pop-up-Radweg ist kostengünstig, kurzfristig realisierbar und bietet die Möglichkeit, das Verkehrsverhalten unter realen Bedingungen zu analysieren und auszuwerten. Die Radlobby Tirol fordert daher die Einrichtung eines geschützten Zwei-Richtungs-Radwegs vom Hauptbahnhof über die Brixner Straße zum Boznerplatz sowie auf der Brunecker Straße in Richtung Sillpark – als Maßnahme, die wirkt und alle Verkehrsteilnehmenden schützt.

 

Belebung statt Durchfahrt – Radverkehr bringt Kundschaft

Auch die lokale Wirtschaft profitiert von sicherer Radinfrastruktur. Denn auf der Verkehrsachse rund um den Südtiroler Platz halten Autos kaum – sie fahren durch. Radfahrende hingegen haben direkten Zugang zu Geschäften und Gastronomie und nutzen die Wege aktiv und regelmäßig.

Eine Studie der Stadt Innsbruck zur Mobilität und Kaufkraft (2022) bestätigt dies: Zwei Drittel der Einzelhandelsumsätze in der Innenstadt stammen von Verkehrsteilnehmenden aus dem Umweltverbund. Nach den Öffi-Nutzer:innen zählen Radfahrende mit 24 % zur kaufkräftigsten Kundschaft. Das ist deutlich mehr, als ihr Anteil am Verkehrsaufkommen vermuten lässt – und belegt, wie sehr sichere Radinfrastruktur die lokale Wirtschaft fördern kann.

 

Aktionstag am Südtiroler Platz

Am 16. Mai wird der rote Teppich wortwörtlich ausgerollt – und befahrbar gemacht: als Symbol für den längst überfälligen sicheren Zugang mit dem Fahrrad zum Hauptbahnhof.

Neben dem Pop-up-Radweg erwartet die Besucher:innen am Südtiroler Platz ein vielseitiges Programm: Eine Audioinstallation bringt die Stimmen von über 1.300 Menschen zum Klingen, die diese Strecke täglich mit dem Fahrrad zurücklegen – und sich seit Langem eine sichere Verbindung wünschen.

Ergänzt wird die Aktion durch Redebeiträge von Mobilitätsexpert:innen, musikalische Beiträge sowie Diskussionen möglicher Radverkehrsführungen rund um den Bahnhof.

Die Radlobby Tirol lädt ein, mitzudiskutieren, Fragen zu stellen und Ideen einzubringen – für eine sichere, direkte und zukunftsfähige Radinfrastruktur in Innsbruck.